Pseudosynästhesie - intermodale Analogiebildung

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Farblichtmusik und Synästhesie

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Nicht alle gleichzeitig stimulierten Wahrnehmungen sind synästhetischer Natur: Es gibt mehrere ähnliche Phänomene, die nichts mit Synästhesie zu tun haben.

Nicht von Synästhesie sondern von «intermodaler Analogiebildung» spricht man, wenn jemand aufgefordert wird, sich zu einer bestimmten Musik eine «passende» Farbe vorzustellen. Dabei handelt es sich um einen willentlich gelenkten Prozess, der je Synästhesie, dem Menschen möglich ist.

Unter «Pseudosynästhesie» oder «Gefühlssynästhesie» versteht die Fachwelt den Zustand eines unter Drogeneinfluss stark assoziierenden oder generell über eine stark emotional geprägte Wahrnehmung verfügenden Menschen. Zu diesen Pseudosynästhesien zählt man auch sprachliche Metaphern wie «spitzer Klang» oder «klebriger Blick» ebenso wie Phantasien, Tagträume und das antrainierte Assoziieren. Diese Phänomene sind nicht unwillkürlich, nicht konstant und durch veränderte Kontexte beeinflussbar.

Die Erforschung der Synästhesie hat in den letzten 15 Jahren grosse Fortschritte gemacht und zu einem stark differenzierten, komplexen System von Begriffen und Formen geführt, bei denen die Grenzen stellenweise fliessend sind.